Der Masseneinsatz von Antibiotika bei Mensch und Tier macht Bakterien unempfindlich gegen die Arzneien. Solche resistenten Keime können auch in Lebensmittel gelangen. So fanden die Tester in fünf Hähnchenschenkeln MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus). Elf Produkte beherbergten Darmkeime, die durch ein spezielles Enzym ganze Antibiotika-Gruppen zerstören. Resistente Keime entstehen auch durch den humanmedizinischen Einsatz von Antibiotika und schaden gesunden Menschen nicht. Doch bei Immunschwäche, etwa durch Alter, Krankheit oder immundämpfende Medikamente, können sie sich über die Maßen vermehren oder in Blutgefäße und Organe eindringen. Auch bei Verletzungen und im Krankenhaus besteht Gefahr: durch OPs, Kanülen, Katheter, Beatmungsschläuche. Dann drohen schwere, schlecht behandelbare Infektionen. Ob und wie gefährlich von Tieren stammende resistente Keime für Menschen sind, ist wissenschaftlich noch unklar. Vorsorglich empfiehlt das Bundesinstitut für Risikobewertung, den Einsatz von Antibiotika auf das unbedingt notwendige Maß zu begrenzen.